Die spekulative Frage, wie das Denken sich und somit ein Selbst denken kann, ist die prinzipientheoretische Grundfrage der Philosophie. In ihr ist auch die transzendentale Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit des Denkens eines Gegenstandes überhaupt enthalten. Wie sie darin enthalten ist und inwiefern die transzendentale Fragestellung auf die spekulative verweist und ihrer bedarf, wird im Anschluß an Kant zu zeigen sein, denn die spekulative Frage ist nicht die Ausgangsfrage Kantens. Kant geht aus von der Antinomie von empiristischem Skeptizismus und (...) ontologischem Dogmatismus und spielt sie an der Differenz von Ding und Denken durch, die dieser Antinomie zugrundeliegt. Die Ontologie wird darum von ihm belehrt, daß sie das Gedankending nicht mit dem Gegenstand der Erfahrung und das Denken nicht mit dem Erkennen verwechseln dürfe. Der Empirismus wird hingegen belehrt, daß die Gegen-stände der Erfahrung und ihre Zusammensetzungen kein Gegebenes, sondern ein vom Denken mit Bezug auf das Anschauungsmaterial Gemachtes sind. Die Differenz von Ding und Denken bleibt solcherart in Kants transzendentaler Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit des Denkens eines Gegenstandes überhaupt aufbewahrt. Sie macht sich in Kants Antworten auf diese Frage aber auch geltend und bleibt als bloße Differenz von Verstandesspontaneität und rezeptiver Sinnlichkeit der blinde Fleck, um den seine Argumentationen kreisen. Die ersten vier Kapitel des vorliegenden Buches folgen diesem Kreisgang der Kantischen Beweisführung. Das Beweisziel: die transzendentallogische Entdeckung der Formen des Denkens eines Gegenstandes überhaupt, versuchen die Kapitel 5 und 6 einzulösen, indem - im Gegensatz zur ‚exoterischen‘ Lehre Kantens und zur nach-idealistischen Standardinterpretation des Kritizismus - die Vereinbarung von transzendentalem Idealismus und empirischem Realismus nicht in einem Apriori gesucht wird, das schlechterdings mit dem ‚Verstande‘ zu identifizieren wäre, sondern das gegenstandskonstitutive Verstandesapriori vielmehr aus ursprünglichen - die Differenz von Verstand und Sinnlichkeit allererst ermöglichenden - Weisen der Synthesis entwickelt wird. Diese genetische Grundlegung des Apriori ist anhand der Prinzipien der klassischen Logik und einer Analyse des Seinssinnes der Kopula “ist” als transzendentallogische Differenzierung der Urteilssynthesis durchzuführen und mit Bezug auf die Gegebenheitsweisen Raum und Zeit durch eine korrespondierende transzendental-phänomenologische Analyse zu vervollständigen. Da das genetische Apriori aber nicht unmittelbar, sondern nur vermittels der reflexiv-synthetischen Bewußtseinsstruktur auf die Kantischen Gegenstandskategorien bezogen werden kann, bleibt in Fortführung des Nachweises der Vollständigkeit der Kantischen Kategorientafel die spekulative Frage zu beantworten, wie Synthesis (Vermittlung) und damit das Denken selbst zu denken ist. Dieser Aufgabe und den damit untrennbar verbundenen Problemen der Verhältnisbestimmung von transzendentaler und formaler Logik, sowie von regulativer und konstitutiver Apriorität, sind die letzten vier Kapitel gewidmet, wobei in diesem Problemzusammenhang der Begriff der Transzendentalphilosophie in Auseinandersetzung mit einigen ihrer vor- und nach-kantischen Positionen noch näher zu klären sein wird. Wollte man das Ergebnis dieser Klärung vorweg zusammenfassen, dann ließe sich in Abwandlung eines oft zitierten Kantischen Satzes sagen, daß die transzendentale Logik seit Platon keinen Schritt rückwärts und mit Kant erst einen Schritt vorwärts hat tun dürfen und folglich schon von den ältesten Zeiten her nahezu vollendet sei. Vordergründig betrachtet, relativiert dieses Resultat den historischen Anspruch, den Kant an seine ‚Revolution der Denkungsart‘ geknüpft hat, es bekräftigt dafür jedoch um so mehr den systematischen Anspruch, den die Transzendentalphilosophie als Prinzipientheorie erheben und auch einlösen muß. (shrink)

Genetischer Naturalismus und Idealismus : Überlegungen zum genetischen Naturalismus von Günter Dux -- Natur und Freiheit, mit Blick auf Cassirer und Heidegger -- Die Wesentlichkeit einer subjektiven Deduktion -- Hat Platons Höhle einen Ausgang? -- Unerledigte Probleme der Vernunftkritik -- Syllogismus est principium Idealismi -- Die Antinomien in der "Kritik der Urteilskraft" -- Die Logik der Gottesbeweise und die Logik der (Post-)Moderne -- Der logische Ort der Freiheit -- Platons Antizipation und Überwindung des Universalienstreites -- Elementarlehre oder Transzendentale Phänomenologie -- (...) Letztbegründung als transzendentale Theorie konstitutiver Relationalität -- Monade und System oder Perspektivismus versus System? -- Bestimmung und Begründung : zu Kants Deduktion der Ideen der reinen Vernunft. (shrink)

Hans Wagner (1917-2000) hat Mitte des vorigen Jahrhunderts eine systematische Erneuerung der Transzendentalphilosophie in Angriff genommen: eine an Kants subjektheoretischem Geltungsbegriff orientierte und Problementwicklungen des deutschen Idealismus, des Neukantianismus und der Phanomenologie integrierende Transzendentalphilosophie. Diese Gedenkschrift zu seinem hundertsten Geburtstag enthalt Beitrage von Reinhold Aschenberg, Reinhold Breil, Martin Bunte, Werner Flach, Klaus Ganglbauer, Bernward Grunewald, Reinhard Hiltscher, Christian Krijnen, Peter Michael Lippitz, Steinar Mathisen, Gerhard Seel, Manfred Wetzel und Kurt Walter Zeidler, welche die Philosophie Wagners in ihrem historischen (...) und systematischen Gehalt erkunden. (shrink)

What is commonly known as neo-Kantianism is in fact a philosophical movement comprising many philosophers and different approaches. This movement established itself in the 1870s and dominated the philosophical developments and debates until the 1930s. The label ‘neo-Kantianism’ or ‘critical philosophy’ is unanimously and unquestionably applied to the Marburg School—whose main representatives are Hermann Cohen, Paul Natorp and Ernst Cassirer—and the Southwest German School, also called the Baden School or Heidelberg School—whose protagonists are Wilhelm Windelband, Heinrich Rickert, Emil Lask, Jonas (...) Cohn and Bruno Bauch. Although these two schools represent what may be called the main theories of neo-Kantian philosophy, there has always been discussion about the main features of neo-Kantianism and the philosophers fitting this label. Even the view that the Marburg and the Southwest German Schools are the essential r .. (shrink)

Da gegenwärtig kein allgemeinverbindlicher Begriff des ‚Neukantianismus‘ oder gar der ‚Transzendentalphilosophie‘ zur Verfügung steht und somit unter heutigen Bedingungen nicht aufs Geratewohl eine Geschichte der transzendentalsystematischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts verfaßt werden kann, lag es nahe, sich diesem Thema anhand einer Analyse der Diskussionen zu nähern, in denen sich die sogenannte Selbstauflösung des Neukantianismus dokumentiert. Im Zuge dieser Annäherung war insbesondere an Siegfried Marcks zweibändiges Werk über DIE DIALEKTIK IN DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART (Tübingen 1929/31) anzuknüpfen, das die transzendentalphilosophische Diskussion (...) der 20er Jahre unter dem Aspekt einer „kritischen Dialektik“ zusammenfaßt; einer kritischen Dialektik, die sich aufgrund der Ablehnung der neukantianischen „Konstruktion eines idealen Subjekts“ und der darum nunmehr verstärkten Einsicht in die „Spannung zwischen dem existierenden Subjekte und dem Geltungsbereich“ ausgeformt habe und als das verbindende Motiv in „Jonas Cohns Theorie der Dialektik, R. Höngswalds Denkpsychologie, Br. Bauchs Ideenlehre, P. Natorps Lehre vom Grenzdenken, N. Hartmanns Aporetik, E. Cassirers philosophische[r] ‚Anthropologie‘, Max Adlers neukantische[m] Marxismus“ anzusehen sei (S. Marck [1929], S. III). Wie allein schon der Hinweis auf „N[icolai] Hartmanns Aporetik“ zeigt, geht diese,Hegel-Renaissance in der deutschen Philosophie‘ (H. Levy) auch Hand in Hand mit einer Ontologisierung der Transzendentalphilosophie. Dieser Transzendentalontologie, die sich - teils in dialektischem Einverständnis mit und teils in antidialektischem Gegensatz zur ‚Hegel-Renaissance‘ - mit einer nach den unterschiedlichsten Richtungen hin wirksamen ‚Leibniz-Renaissance‘ verband, war im Titel der vorliegenden Untersuchung um so mehr Rechnung zu tragen, als das ontologische Motiv (vorallem unter dem Eindruck der Hartmannschen Neo-Ontologie und der Heideggerschen Existentialontologie) in den transzendentalsystematischen Arbeiten der Nachkriegszeit eindeutig in den Vordergrund tritt. Der Titel KRITISCHE DIALEKTIK UND TRANSZENDENTALONTOLOGIE steckt daher sowohl den inhaltlichen wie auch den zeitlichen Rahmen der Untersuchung ab: ihr Thema sind die post-neukantianischen Systembildungen, die in Auseinandersetzung mit den dominierenden Philosophemen der Zwischen- und Nachkriegszeit (der Neo-Ontologie und der Lebens- und Existenzphilosophie) am transzendentalen Ansatz und Systemanspruch festhielten, indem sie den überzeitlichen Geltungsanspruch der Idee und die innerzeitliche Existenz ‚dialektisch‘ oder ‚monadologisch‘ zu vermitteln suchten. Nachdem aus transzendentalsystematischer Sicht das Ringen um eben diese Vermittlungsproblematik ohnehin die gesamte abendländische Philosophiegeschichte ‚seit Parmenides und Platon‘ beherrscht, sagt diese Eingrenzung der Thematik allerdings mehr über das Selbstverständnis der Systemdenker aus, als sie zu deren philosophiegeschichtlicher Positionierung beiträgt. Man kommt daher dem Eigentümlichen der post-neukantianischen Systembildungen näher, wenn man – ihre Differenz zum Neukantianismus hervorhebend – betont, daß sie sich aufgrund der Ablehnung der neukantianischen „Konstruktion eines idealen Subjekts“ (S. Marck) dem Problem der ‚Konkretisierung der Transzendentalität‘ (Erich Heintel) oder einer ‚Philosophie der konkreten Subjektivität‘ (Hans Wagner) stellen. Da man die Phänomenologie Husserls und die Philosophische Anthropologie in gleicher Weise charakterisieren kann, muß diese Problemstellung in unserem Zusammenhang freilich nicht so sehr als Verabschiedung, sondern als Weiterführung neukantianischer Traditionen verstanden werden; da der Versuch einer Rekonstruktion der neukantianischen Theoriestränge, die sich gegenüber den lebensphilosophischen, ontologischen und positivistischen Zersetzungen des kritizistischen Ansatzes resistent erwiesen, zur Revision einiger gängiger Vorurteile bezüglich des Neukantianismus zwingt, wird im Zuge der einleitenden Analyse der sogenannten Selbstauflösung des Neukantianismus aber auch der Begriff ‚Neukantianismus‘ selbst in grundsätzlicher Weise zu bestimmen sein. Diese Begriffsbestimmung liefert das gesuchte Kriterium für die systematische Eingrenzung der Thematik und somit für die Auswahl der Repräsentanten der Kritischen Dialektik und Transzendentalontologie, deren philosophische Bemühungen in der Folge dokumentiert sind. Durchaus in Verbindung und Übereinstimmung mit diesen systematischen Erwägungen war für die nähere Auseinandersetzung mit Richard Hönigswald und Wolfgang Cramer, Bruno Bauch und Hans Wagner, sowie mit Robert Reininger und Erich Heintel, nicht zuletzt der Umstand maßgeblich, daß ihre Arbeiten eine für die Philosophie des 20. Jahrhunderts bemerkenswerte Kontinuität transzendentalphilosophischer Ansätze demonstrieren und dennoch keineswegs die Beachtung gefunden haben, die sie im Interesse einer lebendigen Aneignung und kritischen Weiterführung der Transzendentalphilosophie verdienen. Die vorliegende Arbeit versucht vorallem diese Kontinuität transzendentalphilosophischer bzw. neukantianischer Ansätze herauszustellen und die aus der individuellen Problemsicht der genannten Autoren resultierende produktive Weiterbildung dieser Ansätze zu dokumentieren, indem sie jeweils monographisch die einzelnen Denkwege verfolgt. (shrink)

Schlusslogische Letztbegründung is a collection of essays in honor of Kurt Walter Zeidler. Mr. Zeidler is a distinguished Kant- and Neo-Kantian-scholar who has reconstructed Kant's concept of transcendental logic in connection with the logic of the concept of Hegel and the logic of symbolization of Peirce. (cf. Zeidler: Grundriss der transzendentalen Logik, 3rd ed., Wien 2017) He has most notably inquired intensively into the relation of transcendental logic to philosophy of science (cf. Zeidler: Prolegomena zur (...) Wissenschaftstheorie, Wien 2000) and to phenomenology (cf. Zeidler: Vermittlungen. Zum antiken und neueren Idealismus, Wien 2016). He has also published several studies on Neo-Kantianism (cf. Zeidler: Provokationen. Zu Problemen des Neukantianismus, Wien 2018). This is refelected in the collection of essays by distinguished scholars who discuss and critically examine Zeidler's work. It includes contributions by Steinar Mathisen (Oslo), Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Vienna), Werner Flach (Lichtenau), Thomas Knoppe (Straberg), Geert Edel (Wyk/Föhr), Martin Bunte (Münster), Reinhard Hiltscher (Dresden), Walter Tydecks (Bensheim), Christian Krijnen (Amsterdam), Hartwig Wiedebach (Zürich), Max Gottschlich (Linz), Thomas Sören Hoffmann (Hagen), Rudolf Meer (Kaliningrad), Hans-Jürgen Müller (Frankfurt am Main), Robert König (Vienna), Ulrich Blau (Marburg), Karen Gloy (Luzern/Munich), Reinhold Breil (Aachen), Erhard Oeser (Vienna), Hans-Dieter Klein (Vienna), Hans Martin Dober (Tübingen), Kurt Walter Zeidler (Vienna) and Lois Marie Rendl (Vienna). (shrink)

Diese Festschrift umfasst 22 nationale und internationale Beiträge zu Ehren des Jubilars, darunter von solch renommierten Autoren wie Werner Flach, Christian Krijnen, Ulrich Blau, Erhard Oeser, Hans-Dieter Klein, um nur diese zu nennen. – Sie enthält ferner eine Stellungnahme von K. W. Zeidler, wo dieser im Dialog mit den Beiträgern jeweilige kritische Punkte seiner Schlusslogischen Letztbegründung klar zu stellen sich bemüht. – Ein Siglen- und Abkürzungsverzeichnis sowie eine Bibliographie des Jubilars runden die Ausgabe ab. Kurt Walter Zeidler (...) darf als einer jener selten gewordenen Denker gelten, die in unermüdlichem Reflexionseinsatz seit Jahrzehnten sich für die seit längerem in Gefahr geratene klassische Philosophie auf einem ihrer Hochplateaus, der Transzendentalphilosophie, genauer noch: deren postneukantianischer Erscheinungsform einsetzen, dies im lebendigen Wechselgespräch mit einer Reihe von Meisterdenkern von Platon und Aristoteles an über Leibniz, die neuzeitliche Aufklärung hin zu Kant, dann über Fichte, Hegel, Schelling zu ausgewählten Neukantianern sowie z. T. auch polemisch zu den ‚Modernen‘ und dem neo-nominalistischen Zeitgeist weithin. – Die Position Zeidlers dem allen gegenüber ist im Grunde sehr einfach zu kennzeichnen: Es ist ein Denken einer ihre eigene Geschichte in ihren ‚großen‘ Gestalten einbeziehenden Vernunft, die in ihrem Prinzipien-Selbst als theoretischer wie praktischer Erst- und Gesamtgrund menschliche Würde wie auch diesheitliche Ganzheit zu fundieren und zu garantieren vermag. – Zeidler darf in diesem Panorama mit Fug und Recht als eine Art Leuchtturm im rasch wechselnden Gewölk modernen und nachmodernen Gedankenlebens erscheinen. (shrink)

In der vorliegenden Festschrift "Schlusslogische Letztbegründung" stehen zwei von Zeidlers zentralen wissenschaftlichen Forschungsbereichen im Fokus. Zum einen hat Zeidler sich in seiner Beschäftigung mit der transzendentalen und spekulativen Logik durch Herausarbeitung der begründenden Funktion des Schlusses hervorgetan. Zum Anderen führte er intensive Studien zur Thematik der Letztbegründung durch, die letztere als dynamische Form der Selbstbegründung auswiesen. Diese zentralen Thesen, dass der Schluss die logische Form der Begründung sei und Letztbegründung nur als Selbstbegründung möglich ist, führten ihn zu seiner Vollendung (...) der kantischen Transzendentalphilosophie, seinem absoluten Idealismus der Schlusslogischen Letztbegründung. Die Aufsätze lassen sich bezüglich Zeidlers Œuvre in drei Gruppen einteilen: Erstens, die Beiträge die Zeidlers Schriften kontextualisieren und analysieren (Mathisen, Rendl, Schmied-Kowarzik, Meer, Bunte, König, Hoffmann, Breil, Tydeckes). Zweitens, die Beiträge, die sich primär als Kritik an Zeidler verstehen (Flach, Knoppe, Krijnen). Drittens, die Beiträge, die sich der Ergänzung und Weiterentwicklung des zeidlerischen Ansatzes oder bestimmter von ihm aufgeworfenen Fragestellungen annehmen (Blau, Gloy, Hiltscher, Wiedenbach, Gottschlich, Müller, Klein, Dober). Da Zeidler die Transzendentalphilosophie primär als transzendentale Logik versteht, kann der Diskurs um diese als Leitfaden der Rekonstruktion der Beiträge gelten. Selbstverständlich kann in dieser Rezension nicht jeder Beitrag in Gänze gewürdigt werden. Jedoch soll sowohl versucht werden, einen Überblick über die verschiedenen Linien der Rezeption von Zeidler anhand der Beitragsgruppen zu geben, als auch diese Beiträge in ihren Theoriekontext einzubetten. Darüber hinaus sollen Zeidlers Repliken, die in der Festschrift unter dem Titel "Anmerkungen zur Schlusslogischen Letztbegründung" aufgeführt sind, an entsprechender Stelle thematisch zusammengefasst und der Analyse der Beiträge zur Seite gestellt werden. (shrink)

This article reconstructs the development of Kurt Walter Zeidler's argument for a reformulation of Kant's transcendental dialectic as a theory of the foundation of transcendental logic. It therefore examines his doctoral dissertation "Logik des Erkenntnisprozesses. Dedukton - Induktion - Abduktion" (1979), where he discusses Norwood Russell Hansons 'logic of discovery' and finds an analogy between Charls S. Peirce's definiton of 'abduction' and Hegel's defintion of 'analogy', as well as his early papers, collected in "Grundlegungen. Zur Theorie der Vernunft (...) und Letztbegründung" (2015), and his habilitation dissertation "Vernunft und Erfahrung. Untersuchungen zum Erkenntnisproblem in Philosophie und Wissenschaftstheorie" (1986), where he first seeks to verify the claim of Hegel and Peirce, that the synthetical unity of apperception is to be analyzed as a unity of three forms of syllogism corresponding to Aristotle's three figures of syllogism, through a close study of Kant's transcendental deduction of the categories as well as of the transcendental ideas, before he comes to reformulate these deductions in the light of the original unity of sensuality and understanding. The development of this argument is critically examined in three respects, first, in reference to Zeidler's reading of Peirce, Hegel and Schelling, second, with respect to Zeidler's analysis of scientific rationality as well as of the architectonic of the Critique of pure reason, and third, in view of the influence of Erhard Oeser and Erich Heintel on Zeidler's thought. (shrink)

The Descartes Dictionary is an accessible guide to the world of the seventeenth-century philosopher René Descartes. Meticulously researched and extensively cross-referenced, this unique book covers all his major works, ideas and influences, and provides a firm grounding in the central themes of Descartes' thought. The introduction provides a biographical sketch, a brief account of Descartes' philosophical works, and a summary of the current state of Cartesian studies, discussing trends in research over the past four decades. The A-Z entries include clear (...) definitions of the key terms used in Descartes' writings and detailed synopses of his works. Also included are entries noting philosophical influences, of both figures that influenced Descartes and those that he in turn influenced. For anyone reading or studying Descartes, rationalism, or modern philosophy more generally, this original resource provides a wealth of useful information, analysis, and criticism. Including clear explanations of often complex terminology, The Descartes Dictionary covers everything that is essential to a sound understanding of Descartes' philosophy. (shrink)

Kurt Flaschs Buch ist die Summe seiner über sechzig Jahre langen Beschäftigung mit Meister Eckhart und seiner Zeit.

Perspective taking is a critical yet tangled construct that is used to describe a range of psychological processes and that is applied interchangeably with related constructs. The resulting ambiguity is particularly vexing in science education, where although perspective taking is recognized as critical to informed citizens’ ability to negotiate scientifically related societal issues, or socioscientific issues via socioscientific reasoning, the precise nature of perspective taking remains elusive. To operationalize perspective taking, a theoretical conceptual analysis was employed and used to position (...) perspective taking within the context of SSR. The resulting, more precise construct identified as socioscientific perspective taking requires engagement with others or their circumstances, an etic/emic shift in one’s viewpoint, and a moral context guided by conscience. (shrink)

Ogni tentativo di ripensare le nostre categorie politiche deve muovere dalla consapevolezza che della distinzione classica fra zoé e bios, tra vita naturale ed esistenza politica (o tra l'uomo come semplice vivente e l'uomo come soggetto politico), non ne sappiamo piú nulla. Nel diritto romano arcaico homo sacer era un uomo che chiunque poteva uccidere senza commettere omicidio e che non doveva però essere messo a morte nelle forme prescritte dal rito. È la vita uccidibile e insacrificabile dell' 'uomo sacro' (...) a fornire qui la chiave per una rilettura critica della nostra tradizione politica. Quando la vita diventa la posta in gioco della politica e questa si trasforma in biopolitica, tutte le categorie fondamentali della nostra riflessione, dai diritti dell'uomo alla democrazia alla cittadinanza, entrano in un processo di svuotamento e di dislocazione il cui risultato sta oggi davanti ai nostri occhi. Seguendo il filo del rapporto costitutivo fra nuda vita e potere sovrano, da Aristotele ad Auschwitz, dall'Habeas corpus alle Dichiarazioni dei diritti, il libro di Agamben cerca di decifrare gli enigmi - prima di tutti il fascismo e il nazismo - che il nostro secolo ha proposto alla ragione storica. Fino a vedere, nel campo di concentramento, il paradigma biopolitico nascosto della modernità in cui città e casa sono diventate indiscernibili e la possibilità di distinguere tra il nostro corpo biologico e il nostro corpo politico ci è stata tolta una volta per tutte. (shrink)

Despite the recent backlash against epistemic consequentialism, an explicit systematic alternative has yet to emerge. This paper articulates and defends a novel alternative, Epistemic Kantianism, which rests on a requirement of respect for the truth. §1 tackles some preliminaries concerning the proper formulation of the epistemic consequentialism / non-consequentialism divide, explains where Epistemic Kantianism falls in the dialectical landscape, and shows how it can capture what seems attractive about epistemic consequentialism while yielding predictions that are harder for the latter to (...) secure in a principled way. §2 presents Epistemic Kantianism. §3 argues that it is uniquely poised to satisfy the desiderata set out in §1 on an ideal theory of epistemic justification. §4 gives three further arguments, suggesting that it (i) best explains the objective normative significance of the subject's perspective in epistemology, (ii) follows from the kind of axiology needed to solve the swamping problem together with modest assumptions about the relation between the evaluative and the deontic, and (iii) illuminates certain asymmetries in epistemic value and obligation. §5 takes stock and reassesses the score in the debate. (shrink)

Many meta-ethicists have thought that rationality requires us to heed apparent normative reasons, not objective normative reasons. But what are apparent reasons? There are two kinds of standard answers. On de dicto views, R is an apparent reason for S to \ when it appears to S that R is an objective reason to \ . On de re views, R is an apparent reason for S to \ when R’s truth would constitute an objective reason for S to \ (...) , and it appears to S that R. De re views are currently more popular because they avoid overintellectualizing rationality. But they face problems owing to the way in which they do so. Some assume that we can escape these problems by requiring more information to be apparent or by appealing to defeat. But these strategies fail. So, I defend a new view: apparent reasons are apparent facts that agents are competently attracted to treat like objective reasons, where competence is indirectly defined in terms of objective reasons and a competence/performance distinction is honored. Since one can treat X like an F without having the concept of an F, the view does not overintellectualize rationality. But it is also strong enough to dodge the pitfalls of de re views. (shrink)

Revised habilitation - Universitèat, Wien.

Die berühmte Philosophin Hannah Arendt, deren Name heute in Deutschland Schulen, Straße, Institute und auch ICE-Züge tragen, wurde 1906 in Hannover als Kind einer jüdischen Familie geboren. Sie las Philosophie in Heidelberg bei Martin Heidegger, mit dem sie auch eine heimliche Liebesbeziehung verband. Nach der Flucht vor den Nazis 1933 über Frankreich in die USA wurde Arendt mit einem Schlag berühmt, als sie 1963 ihr Buch "Eichmann in Jerusalem" veröffentlichte. Sie machte sich über die Grundlagen politischen Handelns vor allem anhand (...) totalitärer Systeme Gedanken und hielt dabei stets betont Abstand zu allen Denkschulen der Linken oder Rechten.Diese Unabhängigkeit, die sie selbst gerne als "Denken ohne Geländer" umschrieb, ist laut Sontheimer eine der wichtigsten Ursachen für ein nach dem Ende des Kalten Krieges wieder stark gestiegenes Interesse an Arendts Texten. Anhand des Lebenslaufs der Philosophin zeichnet Sontheimer ihre Denkansätze nach. "Das Hohelied der Freundschaft" überschreibt er ein sehr eindrucksvolles Kapitel über die intensiven, zum Teil über viele Jahrzehnte über hunderte von Briefen gepflegten Beziehungen der Autorin zu Zeitgenossen wie dem jüdischen Gelehrten Gershom Scholem, ihrem deutschen Lehrer und Kollegen Karl Jaspers und der US-Schriftstellerin Mary McCarthy. Am 4.12.2005 jährte sich der Todestag von Hannah Arendt zum 30. Mal. (shrink)

According to Veritism, true belief is the sole fundamental epistemic value. Epistemologists often take Veritism to entail that all other epistemic items can only have value by standing in certain instrumental relations—namely, by tending to produce a high ratio of true to false beliefs or by being products of sources with this tendency. Yet many value theorists outside epistemology deny that all derivative value is grounded in instrumental relations to fundamental value. Veritists, I believe, can and should follow suit. After (...) setting the stage in §1, I explain in §2 why Veritism should not take an Instrumentalist form. Instrumentalist Veritism faces a generalized version of the swamping problem. But this problem undermines Instrumentalism, not Veritism: granting Instrumentalism, similar problems arise for any economical epistemic axiology. I show in §3 how Veritism can take a less narrow form and solve the swamping problem. After answering some objections in §4, I consider in §5 what some would regard as a less radical alternative solution and argue that it either fails or collapses into mine. I close in §6 by taking stock and re-evaluating the overall prospects for Veritism, suggesting that it is a highly promising epistemic axiology when divorced from Instrumentalism. (shrink)

This paper considers the place of reasons in the metaphysics of epistemic normativity and defends a middle ground between two popular extremes in the literature. Against members of the ‘reasons first’ movement, we argue that reasons are not the sole fundamental constituents of epistemic normativity. We suggest instead that the virtue-theoretic property of competence is the key building block. To support this approach, we note that reasons must be possessed to play a role in the analysis of central epistemically normative (...) properties, and argue that the relation of possession must be analyzed in terms of competence. But while we diverge with reasons-firsters on this score, we also distance ourselves from those who deny reasons any important role in epistemology. For we maintain that possessed reasons do help to ground deontic facts in the epistemic domain (e.g., facts about what one epistemically ought to believe, may believe, or is justified in believing). Indeed, we present an argument that the possession of sufficient epistemic reasons is necessary and sufficient for propositional justification, and that proper basing on such reasons yields doxastic justification. But since possession and proper basing are themselves grounded in competence, reasons are not the end of the explanatory road: competence enables them to do their work, putting them—and us—in the middle. (shrink)

It is often assumed that believing that p for a normative reason consists in nothing more than (i) believing that p for a reason and (ii) that reason’s corresponding to a normative reason to believe that p, where (i) and (ii) are independent factors. This is the Composite View. In this paper, we argue against the Composite View on extensional and theoretical grounds. We advocate an alternative that we call the Prime View. On this view, believing for a normative reason (...) is a distinctive achievement that isn’t exhausted by the mere conjunction of (i) and (ii). Its being an achievement entails that (i) and (ii) are not independent when one believes for a normative reason: minimally, (i) must hold because (ii) holds. Apart from its intrinsic interest, our discussion has important upshots for central issues in epistemology, including the analysis of doxastic justification, the epistemology of perception, and the place of competence in epistemology. (shrink)

According to a view I’ll call Epistemic Normativism, knowledge is normative in the same sense in which paradigmatically normative properties like justification are normative. This paper argues against EN in two stages and defends a positive non-normativist alternative. After clarifying the target in §1, I consider in §2 some arguments for EN from the premise that knowledge entails justification. I first raise some worries about inferring constitution from entailment. I then rehearse the reasons why some epistemologists reject the Entailment Thesis (...) and argue that a non-normativist picture provides the best explanation of all the intuitions surrounding this thesis, favorable and unfavorable. On this picture, human knowledge is a structured non-normative complex that has as one of its parts a justification-making property, analogous in role to good-making properties like pleasurableness. After giving three arguments against EN in §3 and answering an objection in §4, I turn in §5 to further develop the positive view sketched in §2. In §6, I take stock and conclude. (shrink)